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Konzerte der EAV sind keine grosse Jukebox wo das Publikum Geld reinwirft und aus den Lautsprechern purzeln dann ausschliesslich die Hits raus. Das wäre der falsche Ansatz. Die Band würde es dann schon längst nicht mehr in dieser Form geben. Aber es gibt sie, besser denn je. Strapazieren wir nicht das Wort Zeitgeist, denn gerade diese Zeit jetzt, die hat irgendwie wenig Geist. Aber gerade das ist es, weshalb man an ein Konzert der EAV geht. Wir hören es, wir mögen es, wir singen es und irgendwann kapieren wir, dass wir alle einen Arschtritt brauchen und uns den Spiegel vorhalten lassen müssen.

Und verbale Arschtritte haben hier durchaus Tradition. Was als Witz daher kommt, ist bitterböse Satire, die runter rinnt wie gesalzener Honig. Auf den ersten Blick ein Schenkelkracher, aber die blauen Flecken, die man sich so schlägt, werden erst später sichtbar. Die bekannten Hits der EAV sind nur vermeintliche Gröhler. Mittlerweile werden sie am ehesten von Jenen verstanden, die damals zu Märchenprinz- oder Ba Ba Banküberfall-Zeiten Kinder waren. „Früher als Kinder, da haben wir’s gesungen und gelacht aber heute verstehen wir, was ihr eigentlich sagen wollt…das hören wir immer wieder von den Leuten bei unseren Konzerten“, erzählt der Wort- und Kunstreime-Drechsler Thomas Spitzer. Es ist eine gerne gehörte Bestätigung dafür, dass nicht alles umsonst ist, was den Mann so bewegt. Vor allem der Zorn und das dazu gehörige Kopfschütteln bestätigen Spitzer und die EAV. Vor allem in einer Zeit wie jetzt.

1977 wurde die Erste Allgemeine Verunsicherung in der Steiermark gegründet. Diese Angabe des Geburtsortes ist nicht unerheblich, sind doch die Steirer jenes Völkchen in Österreich, welches die Querdenkerei samt dem Herz auf der Zunge seit jeher lebt. So wundert es nicht wenig, dass schon die Geburtswehen der EAV einst die Erste Allgemeine Versicherungs AG  auf den Plan rief. Man drohte, zog später aber die Klage zurück und zeigte sich noch viel später sogar glücklich über die Namensvetternschaft und trat als Sponsor einer Tour auf. Dass die EAV in ihrer Heimat insgesamt mehr Platten als Michael Jackson, die Beatles oder Landsmann Wolfgang Amadeus Mozart verkauft hat, mag auf den ersten Blick wundern bestätigt aber die kongenialen Frontmänner Thomas Spitzer und Klaus Eberhartinger.


Donnerstag, 26. Februar 2015, Theater Spirgarten – Zürich 

Tickets gibt es HIER!  

 

Eintrag von: 26.08.2014